[156] Bei der Depression handelt es sich daher um eine sehr ernste Störung, die umfassender Therapie bedarf. [102] Es gibt Empfehlungen zur niedrigdosierten Verordnung, welche im Gegensatz zum Gebrauch als Anästhetikum oder Dissoziativum kaum Nebenwirkungen zeigt. Ferner kann zusätzlich noch ein somatisches Syndrom vorliegen: Depressive Erkrankungen gehen gelegentlich mit körperlichen Symptomen einher, sogenannten Vitalstörungen, Schmerzen in ganz unterschiedlichen Körperregionen, am typischsten mit einem quälenden Druckgefühl auf der Brust. Hinzukommen kann eine Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen. Eigentlich wäre die Bezeichnung Stimmungsstörungen anstelle von affektiven Störungen präziser, da es sich um eine Störung der Grundgestimmtheit und weniger um eine Störung der Affektivität (Gefühlsaufwallung in emotionalen Ausnahmesituationen) im eigentlichen Sinne handelt. Dies wurde auf die Senkung von Neurotransmittern im Gehirn zurückgeführt. Eine Studie von 2015 auf der Grundlage von Familiendaten von 20.198 Personen in Schottland ergab eine Erblichkeit von 28 bis 44 %, wobei die gemeinsamen Umwelteinflüsse einer Familie nur einen kleinen Einflussfaktor von sieben Prozent bildeten. Frauen sind fast doppelt so oft betroffen wie Männer. [89][90] In der Wahrnehmung der (Fach-)Öffentlichkeit wird die Wirksamkeit von Antidepressiva eher überschätzt, da Studien, in denen das Antidepressivum besser als Placebo abschnitt, sehr viel häufiger in Fachjournalen publiziert werden, als solche, in denen das Antidepressivum Placebo nicht überlegen war. Gesetzliche Krankenkassen sind verpflichtet, gemeinnützige Organisationen im Bereich Selbsthilfe zu fördern, im Jahr 2011 betrug diese Förderung insgesamt rund eine halbe Million Euro. Die Stimmung wird beeinträchtigt, sowie Niedergeschlagenheit, Verlust der Freude, emotionale Leere, Antriebslosigkeit, Interessenverlust, zahlreiche körperliche Beschwerden, wie Schlafprobleme, fehlender Appetit, sowie Herzschmerzen oder Magen- und Darmschmerzen sind wesentliche Merkmale (vgl. Diese Beschwerden treten auch bei gesunden Menschen im Rahmen der Trauer nach einer Verlusterfahrung auf und müssen sich im Erscheinungsbild nicht von einer Depression unterscheiden; sie gehen jedoch in der Regel von allein wieder vorüber. Durch eine Differentialdiagnose wird versucht, eine mögliche Verwechslung mit einer der folgenden Krankheiten oder Störungen auszuschließen: Gegenwärtig ist das Diagnose-Schema nach ICD-10 in der medizinischen Praxis verbindlich. In Süd- und Ostdeutschland sind die Raten im Durchschnitt geringer. In einer internationalen Vergleichsstudie von 2011 wurde die Häufigkeit in Ländern mit hohem Einkommen verglichen mit der in Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen. Reversibilität besagt, dass das Medikament nur schwach an die MAO bindet und MAO-A bzw. Der Medizinsoziologe Johannes Siegrist hat auf der Grundlage umfangreicher empirischer Studien das Modell der Gratifikationskrise (verletzte soziale Reziprozität) zur Erklärung des Auftretens zahlreicher Stresserkrankungen (wie Herz-/Kreislauf-Erkrankungen, Depression) vorgeschlagen. Was sind Depressionen bei Kindern und Jugendlichen? Häufig besteht während und nach der Schwangerschaft ein Mangel von Omega-3-Fettsäuren. [58] Im weiteren Verlauf kann es zu einer Depressionsspirale kommen, wenn Betroffene sich aufgrund der Interesselosigkeit sozial zurückziehen und der Verlust an Verstärkern wiederum zu einer weiteren Verschlechterung der Stimmung beiträgt. Partieller (teilweiser) Schlafentzug in der zweiten Nachthälfte oder gar vollständiger Schlafentzug in einer Nacht ist die einzige antidepressive Therapie mit positiven Wirkungen bei ca. B. Trimipramin, Amitriptylin) wurden bis zum Aufkommen der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer am häufigsten verschrieben. Gewichtsabnahme, Gewichtszunahme („Kummerspeck“), auch kann sich das sexuelle Interesse vermindern oder erlöschen (, Eine weitere Möglichkeit der schnellen Erfassung einer möglichen depressiven Störung ist der so genannte, Aufklärung, Interessensvertretung und Vernetzung – hierfür setzen sich beispielsweise das Deutsche Bündnis gegen Depression e. V. oder die, Individuelle Beratung – wird u. a. von lokalen Bündnissen gegen Depression oder. [30][31] Das Konzept, das in den 1970er bis 1990er Jahren große Verbreitung fand, wurde inzwischen aufgegeben, wird aber von einigen Ärzten, entgegen der Empfehlung, noch heute verwendet.[32]. [49], Seit den 1980er Jahren hat die Verwendung von Anabolika im Kraftsport deutlich zugenommen. Durch Benutzung dysfunktionaler Schemata kommt es zu kognitiven Verzerrungen der Realität, die im Falle der depressiven Person zu pessimistischen Sichtweisen von sich selbst, der Welt und der Zukunft führen (negative Triade). Signifikante Kurzzeiteffekte konnten nachgewiesen werden. Nach Lewinsohn hängt die Menge positiver Verstärkung von der Anzahl verstärkender Ereignisse, von der Menge verfügbarer Verstärker und von den Verhaltensmöglichkeiten einer Person ab, sich so zu verhalten, dass Verstärkung möglich ist. [137][138][139], Eine Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren wird deshalb in keiner Leitlinien-Behandlung empfohlen. [98][99][100][101] Studienergebnisse zeigten bei einmaliger Gabe eine signifikante Besserung über einen Zeitraum von bis zu sieben Tagen. [108] Seit Dezember 2019 ist das Mittel (Spravato) auch in der europäischen Union zur Behandlung der behandlungsresistenten Depression zugelassen. In den USA müssen sie zusammen mit SSRI einen diesbezüglichen Warnhinweis tragen. Viele weitere Studien haben seitdem dieses Ergebnis gestützt. Es wird daher für behandelnde Ärzte empfohlen, dass das Konzept der Genesung auch psychisches Wohlbefinden beinhalten sollte. Hauptsymptom ist eine herabgesetzte Stimmung, wobei dies nicht Trauer im engeren Sinn sein muss, sondern von den betroffenen Patienten auch oft mit Begriffen wie „innere Leere“, „Verzweiflung“ und „Gleichgültigkeit“ beschrieben wird. B. Käse und Nüssen, kann die Einnahme von nichtselektiven irreversiblen MAO-Hemmern zu einem gefährlichen Blutdruckanstieg führen. ): Gunter Groen, Wolfgang Ihle, Maria Elisabeth Ahle. [147], Die Wirksamkeit der Achtsamkeitsbasierten Kognitiven Therapie (MBCT) zur Rückfallprävention von Depressionen ist durch aktuelle Metaanalysen[148][149][150] ausreichend belegt und wurde deshalb als Therapieempfehlung in die S3-Leitlinie/NVL Unipolare Depression aufgenommen. Eine Depression, bzw der Hang zu Depressionen, kann vermutlich vererbt werden. Etwa 16 – 20 % aller Erwachsenen erkranken mindestens einmal in ihrem Leben an einer Depression. Menschen mit einer depressiven Episode fallen eher langfristig aus (mehr als sieben Kalenderwochen), wodurch die durchschnittliche Falldauer bei 12,9 Tagen pro Fall liegt und somit teilweise die Diagnosen bösartige Neubildungen (Krebs) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen übertrifft. [60], Nach dem Depressionsmodell von Lewinsohn, das auf der operanten Konditionierung der behavioristischen Lerntheorie beruht, entstehen Depressionen aufgrund einer zu geringen Rate an unmittelbar mit dem Verhalten verbundener Verstärkung. Woher kommen Depressionen? Obwohl monaminerg beeinflussende Medikamente (Antidepressiva) depressive Symptome verändern können, bleibt unklar, inwieweit diese Transmittersysteme ursächlich an der Entstehung von Depressionen beteiligt sind. Auch wenn sie sich von euch abschotten. [29], Die Wirksamkeit von Antidepressiva ist stark abhängig vom Schweregrad der Erkrankung. Ihre Vertreter postulieren, dass diese Aminosäuren im Körper in Noradrenalin, Dopamin und Serotonin umgewandelt werden. Schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome (Der Patient bedarf ständiger Betreuung. Die … Eine früher vorteilhafte Reaktionsweise kann unter heutigen Lebensbedingungen unbedeutend sein, d. h. die jeweilige Veranlagung nur noch als Krankheit oder Störung zu Tage treten. Häufig werden aber auch Depressionen aufgrund ihres vielfältigen Erscheinungsbildes vom Hausarzt nicht erkannt. Im Falle schwerer Depressionen ohne Ansprechen auf einzelne Antidepressiva werden teilweise Augmentationen mit weiteren Antidepressiva, Neuroleptika, Stimulanzien oder Phasenprophylaktika verordnet. [58], Die Vertreter des Konzepts der emotionalen Intelligenz stehen Aaron T. Beck nahe, gehen aber über ihn hinaus. Ein Teil der Depressionen im Kindes- und Jugendalter tritt vorübergehend auf, bei vielen Patienten kann es aber zu weiteren … Und das eine Depression nichts ist , was man auf die leichte Schulter nehmen sollte, zeigt die erschreckend hohe Anzahl von Todesfällen : ca. Im Versuchsstadium befinden sich weitere Stimulationsverfahren wie die Magnetkrampftherapie (ein Krampf wird mittels starker Magnetfelder induziert),[123] die Vagusnerv-Stimulation (ein Schrittmacher sendet elektrische Impulse an den Vagusnerv; in den USA als Therapieverfahren zugelassen)[124][125], die Transkranielle Magnetstimulation (Gehirnstimulation durch ein Magnetfeld außerhalb des Kopfes)[126][127][128], die Transkranielle Gleichstromapplikation (tDCS) (schwachelektische Gehirnstimulation durch den Schädelknochen). Im alltäglichen Sprachgebrauch wird der Begriff depressiv häufig für eine normale traurig-niedergeschlagene Stimmungslage ohne Krankheitswert verwendet[1] (der richtige Fachbegriff dazu wäre deprimiert). Frauen sind etwa doppelt so häufig wie Männer betroffen.Viele der Betroffenen suchen allerdings keinen Arzt auf, sei es aus Unwissenheit, Verdrängung oder aus Schamgefühl. In regionaler Hinsicht führen Hamburg (1,4 Arbeitsunfähigkeitstage pro versichertem Arbeitnehmer), Schleswig-Holstein und Berlin (je 1,3 Tage) die Liste an. Die zur depressiven Symptomatik gehörende innere Unruhe führte zu Erscheinungsformen, die unter agitierter Depression subsumiert wurde. Eins vor ab, hierzu gibt es keine „eine“ Antwort. B. einmalige oder wiederholte depressive Episode) gestellt. MAO-Hemmer werden in selektiv oder nichtselektiv sowie reversibel oder irreversibel unterteilt. B. Dopamin, Noradrenalin), können einer verbesserten Aufmerksamkeitsspanne zugutekommen. Vereine, gemeinnützige GmbH (gGmbH) und Stiftungen befassen sich mit dem Thema Depression. [3], Die Krankheitslast durch Depressionen, etwa in Form von Arbeitsunfähigkeiten, stationären Behandlungen und Frühverrentungen, ist in Deutschland in den letzten Jahren stark angestiegen. Bei hohem Leidensdruck und einem nicht zufriedenstellenden Ansprechen auf ambulante Therapie und Psychopharmaka – insbesondere jedoch bei drohendem Suizid – ist eine Behandlung in einer psychiatrischen Klinik in Erwägung zu ziehen. Etwa vier Millionen Menschen leiden darunter. Hierzu gehören die kognitive Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und die analytische Psychotherapie. Die Häufigkeit der gestellten Diagnose „maskierte Depression“ betrug in der Hausarztpraxis bis zu 14 % (jeder siebte Patient). [70] Stavros Mentzos geht jedoch davon aus, dass nicht eine sinnlose aggressive Entladung die Depression mildern kann, sondern eine die eigenen Interessen berücksichtigende Lösung eines inneren Konflikts. Oft werden auch die körperlichen Anzeichen als eigene Krankheit gedeutet und behandelt, ohne zu wissen, … Die Organismen auf der Erde haben Zum Teil wurde sowohl innerhalb als auch außerhalb der Psychoanalyse das Auftreten von Aggression als positives Zeichen interpretiert. [41] Als gesichert gilt, dass die Signalübertragung insbesondere der monoaminergen Neurotransmitter Serotonin, Dopamin und Noradrenalin beteiligt ist. [39] Bestimmte Abweichungen, die für die Entstehung von Depression ausschlaggebend sind, konnten jedoch bislang (Stand Dezember 2015) trotz extrem umfangreicher Suche noch nicht gefunden werden. Depressive Menschen fühlen sich traurig, ängstlich , leer, hoffnungslos, hilflos, wertlos, schuldig, gereizt oder unruhig . [112] Es werden 10.000 Lux für 30–40 Minuten als anfängliche Dosis empfohlen, wenigstens zwei bis vier Wochen jeden Morgen und zwar so rasch wie möglich nach dem Erwachen. Ihre Bewegungen sind verlangsamt, ihre Mimik wirkt starr und sie sprechen langsamer als gewöhnlich. Frauen sollte laut der aktuellen Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) geraten werden, sich im Falle von Stimmungsschwankungen oder depressiven Symptomen während einer hormonellen kontrazeptiven Behandlung mit ihrem Arzt in Verbindung zu setzen. Wie entstehen Depressionen und warum werden manche depressiv und andere nicht? Jeder Mensch kennt Phasen im Leben, in denen es nichts gibt, worauf man sich freuen kann, alles grau in grau erscheint, man deprimiert ist. Das Informationsportal zur psychischen Gesundheit und Nervenerkrankungen. Das Vorhandensein von Suizidgedanken hatte keinen großen zusätzlichen Einfluss. Im Rahmen depressiver Episoden können die Stresshormone im … [97] Allerdings müssen Patienten, die nichtselektive, irreversible MAO-Hemmer einnehmen, eine strenge, tyraminarme Diät halten. Eine solche Behandlung bietet dem Patienten eine Tagesstruktur und die Möglichkeit intensiverer psychotherapeutischer und medizinischer Maßnahmen, auch solche, die ambulant nicht abrechenbar und somit insbesondere in der kassenärztlichen Versorgung nicht möglich sind. Zusätzlich wird der Patient zu größerer Aktivität motiviert, um seine persönlichen Verstärkermechanismen wieder zu aktivieren und um die erwiesen positiven Wirkungen größerer körperlicher Aktivität auf die Stimmung zu nutzen. Daniel Goleman sieht bei depressiven Teenagern zwei folgenreiche emotionale Defizite: Erstens zeigen diese, wie auch Beck beschreibt, eine Tendenz, Wahrnehmungen negativ, also depressionsverstärkend, zu interpretieren. Typisch sind nicht nur seelische, sondern auch körperliche Symptome. Beide Erkrankungen gehören zum Formenkreis der affektiven Störungen. [113] Nach einer von der Cochrane Collaboration veröffentlichten systematischen Übersichtsarbeit von 2015 können keine Schlussfolgerungen zur Wirksamkeit von Lichttherapie zur Prävention (Verhütung) neuer depressiver Episoden gezogen werden. Psychosomatische körperliche Beschwerden sind häufig. [62] Das entsprechende Konzept ist die Grundlage für die Verhaltensaktivierung in der Behandlung. [14], Im Jahre 2011 wurde von mehreren Fachgesellschaften wie der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) eine Versorgungsleitlinie zum Thema Depression erarbeitet. Das Erkennen von Depressionssymptomen bei Vorschulkindern ist inzwischen relativ gut erforscht, erfordert jedoch die Beachtung einiger Besonderheiten. Von unipolarer Depression spricht man, wenn depressive Phasen, jedoch keine manischen Phasen auftreten. Nach dem wir jetzt einen besseren Eindruck davon haben, was Depressionen eigentlich sind, ist es nun auch wichtig zu verstehen wie so eine Depression entstehen kann. Ein weiteres Ergebnis war, dass 17 % der Australier und 27 % der Japaner sagten, dass sie niemandem erzählen würden, wenn sie an Depressionen leiden, und 30 % der Australier und 58 % der Japaner meinten, dass sie nicht jemanden wählen würden, der eine Depression hat.[169]. Fast die Hälfte der Befragten in Japan war der Meinung, dass eine Person mit Depressionen „sich wieder einkriegen kann“. Die Mehrheit der Betroffenen hegt früher oder später Suizidgedanken, 10 bis 15% aller Patienten mit wiederkehrenden schwer ausgeprägten depressiven Phasen sterben durch Suizid. Auch bei Kindern und Jugendlichen sind depressive Störungen weit verbreitet. Bei schweren Depressionen wird eine Kombination von Psychotherapie und antidepressiver Medikation empfohlen.[29]. Deswegen ist es umso wichtiger, dass die Allgemeinbevölkerung für dieses Thema sensibilisiert und aufgeklärt wird: Denn eine Depression kann jeden treffen, unabhängig von Alter, Geschlecht und sozialem Status. Sie sprechen langsamer und monotoner und halten weniger Augenkontakt, zudem sind sie weniger kompetent beim Lösen interpersonaler Probleme.[66]. Diese Enzyme spalten Monoamine wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin – also Neurotransmitter (Botenstoffe zwischen den Nervenzellen im Gehirn) – und verringern dadurch deren Verfügbarkeit zur Signalübertragung im Gehirn. [4][5][6] Es wird angenommen, dass sich die tatsächliche Krankheitshäufigkeit deutlich weniger gravierend verändert hat und das vermehrte Auftreten durch eine bessere Erkennung und weniger Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Störungen herrührt. Depression wird oft als Begriff gebraucht, um alltägliche Schwankungen unseres Befindens zu beschreiben. [7] Auch die mit der Zeit niedrigschwelliger gewordenen Diagnose-Kriterien für eine psychische Störung werden als Teilursache kritisch diskutiert. Depressionen sind medizinisch betrachtet eine der häufigsten psychischen Erkrankungen unserer heutigen Zeit und werden in der Psychologie der Kategorie der affektiven Störungen (Veränderung der Stimmung) zugeordnet. Die Wahrscheinlichkeit im Laufe des Lebens eine Depression zu entwickeln, beträgt zwischen 7 und 18%. [132][133] Eine Metastudie von 2013 bewertet den Effekt zurückhaltender, unterstreicht aber den präventiven Effekt, da „moderate Bewegung im aeroben Bereich von mindestens 150 Minuten pro Woche […] mit einem merklich geringeren Risiko für die Entwicklung einer Depression in Zusammenhang“ steht. sich an Tageslängenwechsel angepasst und entsprechende circadiane innere Uhren entwickelt, um Aktivitäten, Vermehrung und Stoffwechselvorgänge auf biologisch vorteilhafte Zeiten zu legen. Was die genauen Ursachen von Depressionen sind, ist bis heute noch unklar, sicher ist nur, dass unterschiedliche Faktoren zusammenspielen müssen. Häufig bestehen Reizbarkeit und Ängstlichkeit. [137], Aufgrund von Studien mit Antidepressiva und Omega-3-Fettsäuren wird ein Effekt auf die Neurotransmitter vermutet, da die Supplementierung einen verstärkenden Effekt auf die Antidepressiva hat. Selbst bei identischer genetischer Ausstattung (eineiige Zwillinge) erkrankt der Zwillingspartner des depressiven Patienten in weniger als der Hälfte der Fälle. Um die Wirkung aufzuheben, muss das betroffene Enzym vom Körper erst neu gebildet werden, was Wochen dauern kann. Nicht zur organischen Depression zählten hingegen Depressionen im Gefolge von hormonellen Umstellungen, z. Dies gilt für die Kombinationen von Mianserin oder Mirtazapin einerseits mit einem SSRI oder einem trizyklischen Antidepressivum andererseits. Hiervon zu unterscheiden sei die Altersdepression, die nach dem 60. In Verbindung mit dem Verzehr bestimmter Lebensmittel, wie z. Im Jahre 2010 verübten in Deutschland rund 7000 Menschen mit Depression Suizid. [12] Die durchschnittliche Arbeitsunfähigkeitsdauer der versicherten Erkrankten belief sich im Jahr 2014 laut Angaben der Techniker Krankenkasse auf 64 Tage (im Vergleich: bei allen Diagnosen durchschnittlich 13 Tage). Zum Stimmungstief der Mutter nach einer Geburt („Baby-Blues“) werden verschiedene mögliche neuroendokrinologische Ursachen diskutiert. Weitere Antidepressiva einschließlich Phytopharmaka wie Johanniskraut finden sich im Artikel Antidepressiva. „Eine depressive Episode muss … von einer organischen depressiven Störung unterschieden werden. Zu vererbter Depression können Umwelteinflüsse oder Trennungserlebnisse hinzukommen, andere entstehen … [82] Auch die Gesprächspsychotherapie sowie die Gestalttherapie können zur Behandlung eingesetzt werden. ): M. Ledochowski, B. Sperner-Unterweger, B. Widner, D. Fuchs: A. M. Fernandez-Pujals, M. J. Adams, P. Thomson, A. G. McKechanie, D. H. Blackwood, B. H. Smith, A. F. Dominiczak, A. D. Morris, K. Matthews, A. Campbell, P. Linksted, C. S. Haley, I. J. Deary, D. J. Porteous, D. J. MacIntyre, A. M. McIntosh: E. M. Byrne, T. Carrillo-Roa, A. K. Henders, L. Bowdler, A. F. McRae, A. C. Heath, N. G. Martin, G. W. Montgomery, L. Krause, N. R. Wray: K. S. Kendler, L. M. Karkowski, C. A. Prescott: K. Karg, M. Burmeister, K. Shedden, S. Sen: A. Daniele, R. Divella, A. Paradiso, V. Mattioli, F. Romito, F. Giotta, P. Casamassima, M. Quaranta: Monika Pritzel, Matthias Brand, J. Markowitsch: A. E. Stewart, K. A. Roecklein, S. Tanner, M. G. Kimlin: Robert Dantzer, Jason C. O’Connor, Gregory G. Freund, Rodney W. Johnson, Keith W. Kelley: E. J. Ip, D. H. Lu, M. J. Barnett, M. J. Tenerowicz, J. C. Vo, P. J. Perry: A. Skalkidou, C. Hellgren, E. Comasco, S. Sylvén, I. Sundström Poromaa: C. A. Lewis, A. S. Kimmig, R. G. Zsido, A. Jank, B. Derntl, J. Sacher: Annette Schaub, Elisabeth Roth, Ulrich Goldmann: James N. Butcher, Susan Mineka, Jill M. Hooley: Gudrun Banck, Herbert Will, Yvonne Grabenstedt: M. L. van Hees, T. Rotter, T. Ellermann, S. M. Evers: J. C. Fournier, R. J. DeRubeis, S. D. Hollon, S. Dimidjian, J. D. Amsterdam, R. C. Shelton, J. Fawcett: F. L. Rocha, C. Fuzikawa, R. Riera, C. Hara: A. Akincigil, J. R. Bowblis, C. Levin, J. T. Walkup, S. Jan, S. Crystal: A. Daher wird vermutet, dass ein DHA-Mangel in Kombination mit anderen Ursachen einen Risikofaktor darstellt. Depressionen sind damit die häufigste auftretende psychische Erkrankung. [129] Nachweise zur Wirksamkeit dieser Verfahren liegen bislang (Stand Dezember 2015) noch nicht vor. 60 % der Patienten noch am gleichen Tag. Die japanischen Zahlen waren weit höher als die von Australien. Meistens kehren die depressiven Symptome bereits nach der nächsten Erholungsnacht wieder. Diese zeigen beispielsweise, dass Sport (unter Anleitung, zuhause) gegen Depression gleich wirksam ist wie eine medikamentöse Therapie (Sertralin) oder Placebo-Medikation. [162] Weiterhin ist das Risiko eines tödlichen Herzinfarkts erhöht. Stevens und Price sehen aufgrund von Häufigkeit, Symptomatik und sozialem Kontext verschiedene psychische Störungen als einstmals adaptive soziale Reaktionsweisen. Insbesondere bei schwereren Depressionen kann eine sogenannte psychomotorische Hemmung auftreten. Die Unterscheidung zwischen einer substanzinduzierten Depression und einer von Medikamenteneinnahme unabhängigen Depression kann schwierig sein. [167] Im Jahr 2018 waren nur 12,1 % der Betroffenen, die sich in ambulanter Behandlung befanden, krankheitsbedingt arbeitsunfähig. Sie grenze sich u. a. von früher auftretenden Depressionen durch ihre längere Phasendauer, mehr paranoide und hypochondrische Denkinhalte, eine relative Therapieresistenz sowie eine erhöhte Suizidgefahr ab. Depressionen können bei der Mehrheit der Patienten erfolgreich behandelt werden. Psychiatrische Kliniken haben in der Regel offene und geschlossene Stationen, wobei Patienten auch auf geschlossenen Stationen in der Regel Ausgang haben. [53] Die Symptome können Niedergeschlagenheit, häufiges Weinen, Angstsymptome, Grübeln über die Zukunft, Antriebsminderung, Schlafstörungen, körperliche Symptome und lebensmüde Gedanken bis hin zur Suizidalität umfassen. B. Tranylcypromin, irreversibel) hemmen MAO-A und MAO-B und werden in der Behandlung von (therapieresistenten) Depressionen und Angststörungen eingesetzt. Da die Hirnreifung bei Kindern noch nicht abgeschlossen ist, können traumatische Erlebnisse das Entstehen einer schweren Depression im Erwachsenenalter begünstigen. Sie hemmen (weitgehend) selektiv die Wiederaufnahme von Serotonin an der präsynaptischen Membran, wodurch eine „relative“ Vermehrung des Botenstoffs Serotonin bei der Signalübertragung erzielt wird. Lebensjahr. [29], Klinische Studien deuteten darauf hin, dass achtsamkeitsbasierte Meditation in der Behandlung von Depression der psychiatrischen Leitlinientherapie (kognitiv-behaviorale Therapie) gleichwertig sei. Beobachtet wird auch sozialer Rückzug, das Denken ist verlangsamt (Denkhemmung), sinnloses Gedankenkreisen (Grübelzwang), Störungen des Zeitempfindens. [61] Dieser Entwicklung müsse dann durch Verhaltensänderungen im Sinne einer „Anti-Depressionsspirale“ entgegengewirkt werden. Grundlage der Unterscheidung ist eine durch einen Psychiater erhobene, ausführliche Krankengeschichte. Diese Kosten setzen sich aus den direkten Kosten im Gesundheitssystem und den indirekten Kosten wie „Verlust an Produktivitätspotential infolge von Morbidität und Mortalität“ zusammen. Wegen des nebenwirkungsärmeren Profils, vor allem in Bezug auf Kreislauf und Herz, werden sie häufig verordnet. Frauen und Männer sind im Mittel gleichhäufig betroffen. Nur etwa die Hälfte bleibt in der akuten Phase dabei, und hiervon wiederum nur etwa die Hälfte auch in der Nachfolgephase. [64] Auch frühe Traumata können spätere Depression bedingen. Noradrenalin und Dopamin hemmen. Sie benötigen in Hinblick auf die schwerwiegenden Folgen eine frühzeitige Behandlung. Anzeichen und Symptome von Depressionen. Mittelschwere und schwere Depressionen lassen sich allerdings medikamentös gut behandeln“, so die Expertin. Es gehört neben medizinischem Fachwissen viel psychiatrische Erfahrung dazu, um eine Depression schnell und sicher zu diagnostizieren. In der Psychiatrie wird die Depression den affektiven Störungen zugeordnet. Für Kinder und Jugendliche gelten die gleichen Diagnoseschlüssel wie für Erwachsene. [29] Durch Übungen zur Achtsamkeit (mindfulness) wird die Aktivierung depressionsfördernder Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen rechtzeitig erkannt, sodass die Betroffenen sich bewusst hilfreichen Maßnahmen zuwenden können, die einen Rückfall verhindern. Während bei Frauen eher Phänomene wie Mutlosigkeit und Grübeln verstärkt zu beobachten sind, gibt es bei Männern deutliche Hinweise darauf, dass eine Depression sich auch in einer Tendenz zu aggressivem Verhalten niederschlagen kann. Dabei werde der Patient von einem rastlosen Bewegungsdrang, der ins Leere lief, getrieben, wobei zielgerichtete Tätigkeiten nicht möglich seien. Die aktuelle nationale Behandlungsleitlinie wertet bei mittelschweren bis schweren depressiven Perioden Antidepressiva als gleichwertig mit einer Psychotherapie. [136], Es gibt bis heute widersprüchliche Ergebnisse zu der Wirkung von Omega-3-Fettsäuren im Bezug auf die Depression, unter anderem wird hierfür der Publikationsbias verantwortlich gemacht. Omega-3-Fettsäuren sind lange im Fokus der Wissenschaft für verschiedenste Krankheiten, insbesondere für postpartale Stimmungskrisen (PPA) und depressive Symptomatik während der Schwangerschaft, da sie für die Entwicklung vom Gehirn des Fötus wichtig sind. o.). B. bei Lithiumtherapie, ein Grund für einen Krankenhausaufenthalt. Manchmal sind Depressionen so schwer, dass arbeiten nicht mehr möglich ist. Bei depressiven Notfällen (Suizidgefährdung) bestätigten mehrere Studien eine schnelle antidepressive Wirkung von Ketamin, einem Antagonisten am Glutamat-NMDA-Rezeptorkomplex. Multiple Sklerose, Schlaganfall, Hypothyreose) angesehen wird.“[29] Dies gibt dem weiterbehandelnden Arzt Hinweise, dass eine somatische Erkrankung als Ursache der Depression zugrunde liegt und bei der Diagnostik und Behandlung zu berücksichtigen ist (und nicht die Depression die Ursache funktioneller oder psychosomatischer Beschwerden ist). Zudem sind 10-15 % der Erkrankten Schätzungen zufolge einen Selbstmordversuch, wenn die Krankheit nicht behandelt wird, ausgesetzt. Manchmal wird die Diagnose erst von einem Psychiater, von einem Arzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie oder von einem psychologischen Psychotherapeuten gestellt. gebt ihnen das Gefühl, dass ihr immer für sie da seid. Die Behandlung depressiver Erkrankungen wurde 2006 als Gesundheitsziel verankert. ): Leichte psychische und Verhaltensstörungen im Wochenbett, Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN), Depressions-Inventar für Kinder und Jugendliche, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, Fragebogen zur Depressionsdiagnostik nach DSM-IV, Montgomery–Åsberg Depression Rating Scale, Abhängigkeitssyndrom durch psychotrope Substanzen, Sozial bedingte Ungleichheit von Gesundheitschancen, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy, selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, Noradrenalin-Dopamin-Wiederaufnahmehemmer, Achtsamkeitsbasierten Kognitiven Therapie, Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde, Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation, Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Depression lässt sich auch online mildern, Online-Tool der Deutschen Depressionshilfe, Depression and sleep: pathophysiology and treatment, doi:10.1146/annurev-clinpsy-021815-093423, https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Depression&oldid=208606489, „Creative Commons Attribution/Share Alike“, Leichte depressive Episode (Der Patient fühlt sich krank und sucht ärztliche Hilfe, kann aber trotz Leistungseinbußen seinen beruflichen und privaten Pflichten noch gerecht werden, sofern es sich um Routine handelt.). Lebensjahr. Die Kombinationstherapie ist besonders bei chronischen und wiederkehrenden Depressionen angezeigt. Häufig ist auch die medikamentöse Einstellung, z. Depressionen und die Begleiterkrankungen sind nicht schön. Die Betroffenen stammen aus allen Alterklassen und Schichten. [118] Im Einzelnen noch ungeklärte Wirkungen bei schwerer Depression werden auch mit einem Rückgang der Neigung zum Suizid und verminderten Selbsttötungen in Zusammenhang gebracht. Mit Abstand führen Mitarbeiter in Callcentern die Liste an; gefolgt von Alten- und Krankenpflegern, Erziehern und Kinderbetreuern, Mitarbeitern der öffentlichen Verwaltung und Beschäftigten im Bewachungsgewerbe. Der antidepressive Effekt ist jedoch selten anhaltend. [21] Bei Kindern liegt die Prävalenz von Depression etwa bei drei Prozent, bei Jugendlichen bei etwa achtzehn Prozent. 10-15% der Patienten begehen letzen Endes Selbstmord.